Ortsverband bestätigt Bürgermeisterkandidatin und wählt neuen Vorsitzenden.

Mit zwölf Ja-Stimmen bei einer Enthaltung schenkte der überschaubare Kreis der Holzwickeder Grünen der gebürtigen Holzwickederin Susanne Werbinsky am Donnerstagabend in der HSC-Geschäftsstelle an der Hauptstraße das Vertrauen. Nach 2009 geht die 57-Jährige damit ein zweites Mal ins Rennen um das Bürgermeisteramt.

„Viele haben mich gefragt: Willst du das wirklich noch mal machen?“, sagte Werbinsky. Aber es liege ihr am Herzen, die Gemeinde voranzubringen. „Holzwickede geht es nicht schlecht. Aber ich sehe noch viel Potenzial. In der Digitalisierung – ob flächendeckendes W-Lan in der Gemeinde oder digitale Schulen; beim Umweltschutz haben wir durch die Energienetze Holzwickede GmbH mehr Möglichkeiten, erneuerbare Energien zu fördern“, sagte Werbinsky.

Hier sei noch mehr Einsatz und Wille gefragt. Bewegungen wie „Fridays for Future“ könnten zudem niemanden mehr kaltlassen. „Die Schüler gehen auf die Straßen, weil es ihnen ein Bedürfnis ist und nicht, um schulfrei zu haben“, sagte die Holzwickederin. Deshalb müsse man auch in der Gemeinde über Lösungen wie ein Jugendparlament nachdenken, um Nachwuchs und Politik zusammenzubringen. Auch für sozialverträgliches und bezahlbares Wohnen will sie sich einsetzen.

Durch ihre Aufgabe als Leiterin des Gesundheitssports im Holzwickeder SC, für den sie seit 2012 hauptberuflich arbeitet, sieht sie sich gewappnet, „eine Verwaltung mitzuführen“.

Neuer Vorsitzender verspricht Unterstützung

In den Monaten bis zu den Kommunalwahlen am 13. September kann Werbinsky auch auf die Unterstützung eines neuen Ortsverbandsvorsitzenden zählen. Vorgeschlagen wurden Rolf Rehling und Dietmar Appel. Letzterer setzte sich in geheimer Wahl durch und übernimmt damit die Nachfolge von Dr. Andreas Dürholt, der im November verstarb.

Dem 66-jährigen Appel, einst Grünen-Kreissprecher und Landtagskandidat, liegt neben umweltpolitischen Themen vor allem die Schulpolitik am Herzen. Auch bei der Integration von Menschen mit ausländischen Wurzeln sieht er steten Verbesserungsbedarf. „Dabei will ich zeigen, dass wir eine Partei sind, die gestalten will und kann“, sagte Appel. Dass man Holzwickede nach vorne bringen möchte, wolle man in Kooperation mit allen anderen demokratischen Parteien angehen. „Auch um Populismus und Radikalismus vorzubeugen“, sagte Appel, der zudem für die Wahl versprach: „Ich werde alles für unsere Bürgermeisterkandidatin tun, damit wir im Herbst erfolgreich abschneiden.“